Biographie

Oberdorffer, Kurt

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Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Historiker
* 28. April 1900 in Schluckenau/Böhmen
† 10. November 1980 in Traunreut

Geprägt vom österreichischen Institut für Geschichtsforschung, gehört er zu jenen sudetendeutschen Historikern, die in der Zwischenkriegszeit die Geschichtsforschung zur Blüte führten. Als Archivar und Museumsleiter in Brüxmachte er die reichen Archivalien der Geschichtsforschung zugänglich. Verbunden mit seinem Namen sind die Ausstellungen: Barock- und Rokokoplastik Nordwestböhmens (1927), Gotische Malerei und Plastik (1928) und Kunst der Renaissance der nordböhmischen Landschaft (1929); ferner veranstaltete er 1932 die Nordböhmische Kulturwoche und eine Goethe-Festwoche. Er war Herausgeber der Veröffentlichungen des Museumsvereins (Brüx), der Zeitschrift für Sudetendeutsche Geschichte (gemeinsam mit R. Schreiber und W. Wostry, 1937-1944), Geschäftsführer der Archivabteilung des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen und 1940-1945 stellvertretender Leiter der Sudetendeutschen Anstalt für Landes- und Volksforschung, Reichenberg. Nach der Angliederung ans Deutsche Reich konnte er als Leiter der Kulturabteilung in Reichenberg das kulturelle Eigenleben der Sudetenländer zum großen Teil retten. Von 1953-1962 war er Stadtarchivar und Museumsdirektor in Ludwigshafen. Dr. Oberdorffer war Mitbegründer der Historischen Kommission der Sudetenländer (seit 1954 Vorsitzender) und der Forschungsstelle für die böhmischen Länder (Collegium Carolinum). Darüberhinaus ist er Mitglied einiger wissenschaftlicher Gesellschaften.(1975)