Biographie

Pauler, Akusius

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Herkunft: Ungarn
Beruf: Philosoph
* 9. April 1876 in Ofenpest/Ungarn
† 29. Juni 1933 in Ofenpest

Akusius Pauler ist neben Karl Böhm der größte ungarische Philosoph, der ein eigenes philosophisches System aufgebaut hat. Er ist der Sohn des ungarischen Historikers Julius Pauler. Die Familie ist eine alteingesessene Ofner Familie. An ihre Verdienste um die ungarische Kultur erinnert heute noch die Paulergasse in Ofen. Nach dem Dr. phil. studierte Akusius Pauler an den Universitäten Paris und Leipzig; 1902 wurde er Privatdozent an der Ofenpester Universität, 1906 Prof. an der Preßburger Rechtsakademie, 1912 o. ö. Professor an der Klausenburger und 1915 an der Ofenpester Universität, und zwar als Nachfolger Karl Böhms bzw. E. R. Pauers. Ab 1920 war er Vorsitzender der Ungarischen Philosophischen Gesellschaft und 1921 Vizepräsident des Landrates für das Unterrichtswesen. Unter dem Einfluß des katholischen Theologen Bernhard Bolzano (Prag), eines Gegners Kants und Anhängers von Leibniz, sowie des deutschen Philosophen Hermann Lotze (Göttingen), baute er sein System auf. Außerdem befaßte er sich eingehend mit Aristoteles und der Neuscholastik. Akusius Pauler war der Vertreter der s. g. „reinen Logik“, einer religiös fundierten Philosophie. Als Methode erarbeitete er sich die Deduktion und gelangte so zur Idee der absoluten Wahrheit. Seine Axiologie (Wertlehre) beruht auf den Ideen Kants und Karl Böhms. Akusius Pauler schrieb ungarisch und deutsch. Seine deutschen Werke sind: Versuch einer Theorie der Wahrheit (Leipzig 1929); Grundlagen der Philosophie (Berlin-Leipzig 1925). – Ungarisch erschienen von ihm: Einleitung in die Philosophie; Logik; Metaphysik; Die Gedankenwelt Franz Liszts.(1976)