Er war einer der böhmischen Musikanten, ein Neffe des Komponisten und Bonner Konzertmeisters Joseph Reicha. Durch diesen kam der junge Reicha als Flötist an die Bonner Hofkapelle, wo er mit Beethoven bekannt wurde. Später schloß er auch Freundschaft mit Albrechtsberger, Salieri und Haydn. Er wirkte als Musiklehrer in Hamburg, ging 1799 nach Paris und 1802 nach Wien, wo er im Auftrag der Kaiserin Maria Theresia die Oper „Argene, regina di Granata“ komponierte. 1808 ließ er sich in Paris nieder und wirkte seit 1818 als Lehrer am Konservatorium. 1835 wurde er Mitglied der Académie Francaise. Seine bekanntesten Schüler waren C. Franck, Liszt, Gounod, Berlioz und Pauline Viardot. Reicha hinterließ 100 Kompositionen, darunter 11 Opern und Kammermusik. Seine theoretischen Werke sind von musikhistorischer Bedeutung.