Biographie

Rimscha, Hans von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Historiker, Publizist, Journalist
* 9. März 1899 in Riga/Livland
† 1. April 1987 in Erlangen

Nach dem Schulbesuch und dem Studium von Geschichte, Staatswissenschaften und Recht in Dorpat, Göttingen, Jena, Breslau und Tübingen, das 1919 durch die Zugehörigkeit zur Stoßtruppe der Baltischen Landeswehr unterbrochen wurde, promovierte er 1924 in Jena zum Dr. phil. Nach seiner Rückkehr nach Riga wirkte er zunächst als Lehrer, seit 1927 als Privatdozent für Russische Geschichte am Herderinstitut und war publizistisch und journalistisch, seit 1929 als Außenpolitiker und Leitartikler an der unter Paul Schiemann führenden deutschen Minderheitenzeitung, der „Rigaschen Rundschau“, tätig. Im Jahre 1933 entlassen. Mitarbeiter an der von Berlin unabhängigen „Rigaschen Post“. Nach der Umsiedlung galt Rimscha zunächst für den „Reichsgau Wartheland“ als politisch unzuverlässig; er war beruflich ausgeschaltet durch Ausschluß aus der Pressekammer und Nichtzulassung zur Lehrtätigkeit und betätigte sich während der Kriegsjahre als Archivar in Posen. 1947 erhielt er einen Lehrauftrag für ostpreußische Geschichte an der Universität Erlangen und an der Phil.-Theol. Hochschule in Bamberg. 1950 wurde er als Privatdozent in die Fakultät aufgenommen, 1951 zum Professor ernannt. Wichtigste Buchveröffentlichungen sind „Rußland jenseits der Grenzen“ (1927), „Im roten Reich der Rätsel“ (1927), „Die Staatswerdung Lettlands“ (1939), „Die Gracchen. Charakterbild einer Revolution und ihrer Gestalten“ (1947), „Dostojewskij, ein Antipode Goethes“ (1949), „Die Umsiedlung der Deutschbalten“ (1957), „Geschichte Rußlands“ (1960), „Katharina II. von Rußland“ (1961).

(1979)