Seine Soldatenlaufbahn begann der spätere Feldmarschall und Kriegsminister im Jahre 1821. Er wurde bald Lehrer am Berliner Kadettenkorps und an der Kriegsschule. Der Geograph Karl Ritter veranlaßte ihn zur Herausgabe mehrerer erdkundlicher Unterrichtswerke. Roon gehörte seit 1836 dem Generalstab an, wo er sich vor allem mit dem Problem der Heeresorganisation auf wissenschaftlicher Grundlage befaßte. Im Dezember 1859 zum Kriegsminister ernannt, war Roon der Vorkämpfer der Heeresreform, mit der er eine Erneuerung der konservativen Staatsanschauung zugunsten der Krone verfocht. Auf seine Veranlassung wurde Bismarck 1862 preußischer Ministerpräsident. Roons Reformen schufen die organisatorischen Voraussetzungen für die Feldzüge von 1866 und 1870/71. So ist sein Wirken auf das engste mit dem Aufstieg Preußens und Deutschlands verwoben. Von 1861-1871 hatte er auch das Amt des Marineministers inne. Im Januar 1875 überließ ihm Bismarck sein Amt als preußischer Ministerpräsident, das Roon jedoch bereits im November wieder niederlegte. Roon veröffentlichte „Grundzüge der Erd-, Völker- und Staatskunde“ (1832), „Denkwürdigkeiten“ (1892) sowie eine „Militärische Länderbeschreibung von Europa“ (1837).
(1979)
