Biographie

Schiemann, Elisabeth

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Naturwissenschaftlerin, Genetikerin
* 15. August 1881 in Fellin/Estland
† 3. Januar 1972 in Berlin

Elisabeth Schiemann, eine Tochter des Historikers Prof. Dr. Theodor Schiemann (1847-1921), bestand in ihrer Heimatstadt Fellin das Lehrerinnenexamen (1902) und studierte von 1906-1912 in Berlin Naturwissenschaften. Sie promovierte im Jahre 1912 zum Dr. phil., war von 1914-1928 Assistent, von 1928-1931 Oberassistent am Institut für Vererbungsforschung der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, habilitierte sich dort 1924 für Botanik, erhielt einen Lehrauftrag fiir Samenkunde und für Fortpflanzungsbiologie, wurde 1931 außerordentlicher Professor und habilitierte sich im gleichen Jahr an der Philosophischen Fakultät der Universität Berlin. Aus politischen Gründen wurde ihr im Jahre 1940 die venia legendi entzogen. Sie wurde 1943 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kulturpflanzenforschung und 1946 als Professor mit vollem Lehrauftrag an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität eingesetzt. Sie gab im Oktober 1949 ihre Lehrtätigkeit dort auf, ging jedoch nicht an die Freie Universität Berlin, sondern widmete sich seit 1949 als Leiterin der Forschungsstelle für Geschichte der Kulturpflanzen der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem nur noch der Forschung. Im Jahre 1962 verlieh ihr die Technische Universität Berlin den Dr. agr. h. c. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften veröffentlichte sie u. a. „Entstehung der Kulturpflanzen“ (1932), „Weizen – Roggen – Gerste. Systematik, Geschichte und Verwendung“ (1947).