Biographie

Schiller, Karl

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Politiker
* 24. April 1911 in Breslau
† 26. Dezember 1994 in Hamburg

Der Bundesminister a. D. Prof. Dr. Karl Schiller wurde in Breslau als Sohn eines Ingenieurs geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Kiel und danach die Universitäten Kiel, Frankfurt, Berlin und Heidelberg, wo er den Dr. rer. pol. machte. Anfang der 30er Jahre war er Assistent an der Universität Kiel, wo er sich 1939 habilitierte. Nach Absolvierung des Wehrdienstes 1941 bis 1945 leitete er in Hamburg die Außenstelle des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. 1947 bis 1952 war er ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Außenhandel und Überseewesen an der Universität Hamburg (1958/59 Rektor), 1948 bis 1953 Senator für Wirtschaft und Verkehr in Hamburg, 1961 bis 1965 Senator für Wirtschaft in Berlin, 1966 bis zu seinem Rücktritt 1972 Bundesminister für Wirtschaft bzw. für Wirtschaft und Finanzen (1971). 1965 bis 1972 gehörte er der SPD-Fraktion des Bundestages und dieser Partei auch zeitweilig als Präsidiumsmitglied an. 1972 erklärte er seinen Austritt, 1980 wurde er wieder Mitglied. Karl Schiller hat in einer Reihe von wissenschaftlichen Publikationen Beiträge zur Entwicklung der neuliberalen und sozialen Wirtschaftspolitik geleistet. Er veröffentlichte u. a. Arbeitsbeschaffung und Finanzordnung in Deutschland, 1936; Marktregulierung und -Ordnung in der Weltagrarwirtschaft, 1940; Denkschrift zur künftigen Entwicklung Hamburgs, 1947; Sozialismus und Wettbewerb, 1955; Neuere Entwicklung in der Theorie in der Wirtschaftspolitik, 1958. Der Oekonom und die Gesellschaft/ Das freiheitliche und soziale Element in der modernen Wirtschaftspolitik-Vorträge und Aufsätze 1964; Reden zur Wirtschaftspolitik, zehn Bände, 1966/72. Schiller erhielt das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und den Ludwig-Erhard-Preis 1978.