Geboren als Sohn eines Rittergutsbesitzers im Estland, besuchte Hans Baron Schilling das Gymnasium in Dorpat, studierte dort von 1889-1892 Nationalökonomie und war seit 1893 landwirtschaftlich tätig. Er bereiste Italien, Frankreich und Schweden und übernahm im Jahre 1897 mehrere Landgüter des Vaters in Verwaltung, die er später käuflich erwarb. Im ehrenamtlichen Landesdienst wurde er 1904 Kreisdeputierter, 1918 Estländischer Landrat. Neben diesen Ämtern war er Kirchenvorsteher und wirkte in zahlreichen deutsch-baltischen Organisationen und Revisionskommissionen mit; zwei Jahre lang bekleidete er den Posten des Direktors der Landwirtschaftlichen Genossenschaft in Reval. Baron Schilling verließ im Jahre 1918 die Heimat und ging nach Deutschland, wo er (1920-1922) Vorsitzender der Kreiskornstelle in Ribnitz und Waren, danach (bis 1944) landwirtschaftlicher Betriebs- und Buchprüfer beim Landesfinanzamt in Schwerin war. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Baltischen Roten Kreuzes in Deutschland und gehörte dem Verwaltungsrat der Baltenschule in Misdroy in Pommern an, aus der zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten hervorgegangen sind.
(1977)
