Biographie

Schroeder, Leopold von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Indologe
* 12. Dezember 1851 in Dorpat/Estland
† 8. Februar 1920 in Wien

Er besuchte er die Blumbergsche Elementarschule und das Gymnasium seiner Vaterstadt, wonach er sich an der Universität Dorpat dem Studium der vergleichenden Sprachwissenschaften wid­mete. 1872 erhielt er die Goldene Preismedaille und 1874/75 ein Reisestipendium der studentischen Korporation „Livonia“. Nach­dem er seine Studien in Jena, Tübingen, Leipzig und Berlin fort­gesetzt hatte, habilitierte er sich 1877 als Privatdozent für Sanskrit an der Universität Dorpat, wo er in den Jahren 1882-1894 als etatmäßiger Dozent lehrte. Als die Russifizierung im Baltikum immer schärfere Formen anzunehmen begann und auch die Lehrkräfte an der Landesuniversität Dorpat in ihren Wirkungsmög­lichkeiten stärkere Einschränkungen erfuhren, verließ Leopold von Schroeder die Heimat, um im Ausland ein neues Wirkungsfeld zu suchen. Er siedelte 1894 nach Österreich über, wo er zunächst von 1894-1896 außerordentlicher, 1096-99 dann ordentlicher Pro­fessor der altindischen Geschichte und Altertumskunde und ab 1899 ordentlicher Professor .der Indologie an der Universität in Wien war. Schroeder, seit 1900 Mitglied der Wiener Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, war auch literarisch tätig. Erwähnenswert sind seine Nachdichtungen und Bearbeitungen indi­scher Dichtungen und seine im Jahre 1921 erschienenen „Lebens­erinnerungen“. Er war mit Lilly, geb. Freiin von Fölkersam (1844-1901) verheiratet, die als Jugend- und Märchenschrift­stellerin bekannt wurde.