Er besuchte er die Blumbergsche Elementarschule und das Gymnasium seiner Vaterstadt, wonach er sich an der Universität Dorpat dem Studium der vergleichenden Sprachwissenschaften widmete. 1872 erhielt er die Goldene Preismedaille und 1874/75 ein Reisestipendium der studentischen Korporation „Livonia“. Nachdem er seine Studien in Jena, Tübingen, Leipzig und Berlin fortgesetzt hatte, habilitierte er sich 1877 als Privatdozent für Sanskrit an der Universität Dorpat, wo er in den Jahren 1882-1894 als etatmäßiger Dozent lehrte. Als die Russifizierung im Baltikum immer schärfere Formen anzunehmen begann und auch die Lehrkräfte an der Landesuniversität Dorpat in ihren Wirkungsmöglichkeiten stärkere Einschränkungen erfuhren, verließ Leopold von Schroeder die Heimat, um im Ausland ein neues Wirkungsfeld zu suchen. Er siedelte 1894 nach Österreich über, wo er zunächst von 1894-1896 außerordentlicher, 1096-99 dann ordentlicher Professor der altindischen Geschichte und Altertumskunde und ab 1899 ordentlicher Professor .der Indologie an der Universität in Wien war. Schroeder, seit 1900 Mitglied der Wiener Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, war auch literarisch tätig. Erwähnenswert sind seine Nachdichtungen und Bearbeitungen indischer Dichtungen und seine im Jahre 1921 erschienenen „Lebenserinnerungen“. Er war mit Lilly, geb. Freiin von Fölkersam (1844-1901) verheiratet, die als Jugend- und Märchenschriftstellerin bekannt wurde.