Biographie

Seysenegg, Gustav Tschermak Edler von

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Mineraloge
* 19. April 1836 in Littau, Olmütz
† 4. Mai 1927 in Wien

Aus dem deutschen Geschlecht der Tschermak von Seysenegg aus Mähren sind mehrere bedeutende Naturwissenschaftler hervorgegangen, u. a. der Physiologe Armin (1870-1952) und der Botaniker Erich (1871-1962), beide Söhne des Mineralogen Gustav Tschermak v. Seysenegg, der aus Littau bei Olmütz stammte und als einer der Begründer der neuzeitlichen Mineralogie galt. Bekannt wurde er durch seine Untersuchungen über die Systematik wichtiger Mineralgruppen, insbesondere der Feldspate. Weitere Forschungsgebiete waren die Meteorite und die Zwillingsbildungen in der Gesteinskunde. Als Professor an der Wiener Universität gewann er bedeutenden Einfluß auf die nachfolgende Gelehrtengeneration. Zu seinen publizistischen Leistungen zählen die 1871 erfolgte Gründung der Zeitschrift „Mineralogische (ab 1878: und petrographische) Mitteilungen“, das grundlegende „Lehrbuch der Mineralogie“, 1883, mehrere Auflagen, 1923 neubearbeitet von F. Becke, der 1928 eine Würdigung des Wissenschaftlers in der genannten Zeitschrift veröffentlichte.

(1977)