Biographie

Skrodzki, Günter Walter

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Maler, Grafiker
* 11. Dezember 1935 in Kehlerwald Krs. Angerburg
† 16. Januar 2012 in Hallstedt/ Nordfriesland

Günter Skrodzki verbrachte seine Kindheit zunächst in Ostpreußen und – wegen der kriegsbedingten Flucht nach Westen – in Schleswig-Holstein. Die Schulausbildung schloss er mit der Mittleren Reife ab. 1957 begann er in Duisburg eine Ausbildung als Gebrauchsgraphiker, die 1959 endete. Anschließend ließ er sich bei den Professoren Bender und Keller in Malerei und Graphik weiterbilden.

Am 16.8.1962 heiratete Skrodzki Rosemarie Eckloff, geboren 10.11.1941, von Beruf Kauffrau. Aus der Ehe gingen zwei Söh­ne hervor: am 15.5.1963 Ulrich, mit Künstlernamen Schmied, Eisenskulpteur, sowie am 15.6.1966 Gerhard, von Beruf Bildhauer.

Skrodzki arbeitete bis 1967 als freischaffender Graphiker in Cel­le, danach bis zur Eröffnung seiner eigenen Galerie in Hattstedt, nördlich von Husum, im Jahre 1977 für verschiedene Wirt­schafts­unternehmen, für die Galerie Malkate in Sahrendorf/ Nordheide und für eine Galerie in Wilsede/Lüneburger Heide, wo noch 2012 ständige Ausstellungen mit Werken von Skrodzki stattfanden.

Mit Erwerb und Eröffnung des sogen. Iwerschen Hofs in Hattstedt erfüllte sich Skrodzki einen Lebenstraum: Wohnung, Ate­lier, Ausstellungsräume und ein Besuchercafé, alles vereint in „stimmiger“ Landschaft, waren für Skrodzki Antrieb, seit 1960 etwa 1.800 Werke zu schaffen, Ausstellungen zu veranstalten und zu beschicken und dabei noch eine Vielzahl von Reisen zu unternehmen. Da der Künstler seine Wurzeln nicht verleugnete – die Maler der ‚Brücke‘ waren ihm Vorbild –, sah er seine Kunst als Weiterführung mit seinen Mitteln an. So fußte er zwar im Expressionismus, ging aber seinen eigenen Weg bis zum Abstrakten. Seine Ausdrucksmittel waren Öl, Aquarell, Skulpturen und – vor allem in den letzten Jahren – der Holzschnitt. So arbeitete Skrodzki seit 2001 etwa fünf Jahre nur noch an seinem ‚Projekt Bibel‘, der graphischen Umsetzung der Bibel in 420 Holzschnitten. Es entstanden vier Zyklen mit den Titeln: ‚Das 1. Buch Mose‘, ‚Das Leben Jesu‘, ‚Exodus‘ und ‚Offenbarung des Johannes‘. Selbst der Künstler sah in diesem Werk einen Höhepunkt seiner künstlerischen Entwicklung.

An Bilder- und Skulpturen-Ausstellungen könnten für die Jahre 1960 bis 1995 26 verschiedene Orte in den alten Ländern der Bundesrepublik aufgezählt werden, dazu noch eine weitere Ausstellung 2006 in Kampen/Sylt und eine im Ausland: 1991 auf Gran Canaria.

Von 2003 an war auch das ‚Projekt Bibel‘ in 16, meist norddeutschen Orten Gegenstand von Skrodzki-Ausstellungen. Von 1981 bis 2001 bereiste Skrodzki Spanien, Italien, Polen, Israel, USA (New York), England (Cornwall), Irland, Schottland (Hebriden) sowie Ägypten. Die dabei gesammelten Eindrücke und Erfahrungen werden nicht ohne Auswirkung auf seine Kunst geblieben sein.

Mit dem Tode des Malers kam aus wirtschaftlichen Gründen das Ende der Kunst in Hattstedt. Aber in Abwandlung eines Skrodzki­Wortes lässt sich dazu sagen: Bilder müssen nicht unbedingt zu sehen sein, wichtig ist, dass es sie gibt!

Quellen und Lit.: www.guenterskrodzki.de/bibel – Internet-Info der Insel-Zeitung „De Pellwormer“ – Deutscher Gelehrten-Kalender, 13, Bd. 2, 1980, S. 1863. – Brockhaus Enzyklopädie, 21. Auflg., Bd. 14 2006, S. 668. – Britta Reimann: Günter Skrodzki, Projekt Bibel, Neumünster 2006. – Allg. Künstler-Lexikon (AKL), Nachtrag Bd. 2, München/ Leipzig, 2007, S. 445 f. – Helga Steinberg: Glaube als wesentliche Motivation, in: Preußische Allgemeine Zeitung, Nr. 32 vom 9.8.2008, S. 9. – Husumer Nachrichten vom 18.1.2012, Nr. 15. – Schriftliche Auskünfte der Ehefrau Rosemarie Skrodzki vom Juni 2012. – Altpreußische Biographie Bd. V 3. Lieferung, Hrsg. Bürger/ Jähnig/ Artz, 2015 bei Elwert Verlag, Marburg, S. 2239 f.

Bild: Kulturstiftung

Joachim Artz