Biographie

Specht, Gustav

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Schriftsteller, Dichter
* 27. Januar 1885 in Riga/Livland
† 26. Februar 1956 in Konstanz

Der deutsch-baltische Schriftsteller und Dichter Gustav Specht besuchte das Stadtgymnasium in Riga, studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an den Universitäten Jena und Straßburg, wo er zum Dr. phil. promovierte. Seit 1908 studierte er an der Universität in Moskau, wo er im Jahre 1911 sein Staatsexamen ablegte und den Magister-Grad erhielt.

Reisen führten ihn nach Deutschland, Österreich, Italien, Finnland und durch Rußland, insbesondere nach Bessarabien und auf die Krim. Specht war zeitweilig als Sprachlehrer tätig und lebte von 1914-1943 in Berlin als politischer Redakteur (1914-1935), Pressereferent und freier Schriftsteller. Nach der Ausbombung in Berlin (1943) ließ er sich in Allensbach bei Konstanz nieder.

Gustav Specht betätigte sich vor allem als Lyriker und Librettist, aber auch als Übersetzer aus dem Russischen und Ukrainischen. Zu seinen Werken gehören die Gedichtbände „Feiertage meines Lebens“ (1946), „Tausend Jahre waren wie ein Tag“ (1946). Eine von ihm im gleichen Jahr herausgegebene Anthologie trägt den Titel „Und laß uns wieder von der Liebe reden“. Auch ist das Hörspiel „Berühmte Musikinstrumente erzählen ihre Geschichte“ (1937) zu nennen, sowie ein dreiaktiges Opernlibretto „Der Teufel im Winterpalais“ (frei nach Motiven einer Erzählung von Werner Bergengruen), für den Schweizer Komponisten Armin Schibler. Zwischen 1924 und 1927 schuf Specht das Libretto zur bislang nur in Auszügen aufgeführte Operette „Die entsprungene Insel“ op. 14 des Komponisten Eduard Erdmann. Eine ausführlichere Darstellung hierzu ist zu finden unter: https://edoc.hu-berlin.de/kunsttexte/2015-2/barthel-albrecht-1/PDF/barthel.pdf

Aus dem Russischen und Ukrainischen übersetzte Specht in den Jahren 1920-1932 Werke von Alexey und Leo Tolstoi, von Wassili Masjutin und Wolodymyr Wynnytschenko.

Bibl.: Aus Briefen an Erik Thomson (1955).