Biographie

Springer, Anton

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Kunsthistoriker
* 13. Juli 1825 in Prag
† 31. Mai 1891 in Leipzig

Springer studierte in Prag, München und Berlin Philologie. Nachdem er im Jahre 1846 Lehrer der Kunstgeschichte an der Prager Akademie gewesen war, ging er nach Italien. In Tübingen erschien seine erste Schrift „Die Hegelsche Geschichtsanschauung“. Er kehrte im Jahre 1848 nach Prag zurück, wo er sich für Neuere Geschichte habilitierte. Springer trat für eine föderative Verfassung des Kaiserstaates ein und mußte wegen seiner unerwünschten liberalen Gesinnung die Stadt bald wieder verlassen. Auf ausgedehnten Reisen in den Niederlanden, in England und in Frankreich widmete er sich kunsthistorischen Studien, worauf er sich publizistisch und politisch betätigt hat. Im Jahre 1852 habilitierte er sich für Kunstgeschichte in Bonn, wurde 1859 zum Professor ernannt und ging 1872 als Ordinarius nach Straßburg, blieb dort jedoch nur ein Jahr. Anschließend wurde er nach Leipzig berufen (1873). Unter den historischen Arbeiten Springers befinden sich: „Österreich nach der Revolution“ (1850), „Österreich, Preußen und Deutsch land“ (1851), „Südslawische Denkschrift“ (1854). Er schrieb eine Biographie Friedrich Christoph Dahlmanns (1870-72). Sein „Handbuch der Kunstgeschichte“ (1855), das in vielen Auflagen erschien, hat seinen Ruhm begründet; sein Buch über „Raffael und Michelangelo“ (1877) galt lange als die beste Darstellung dieser beiden Künstler. Nach seinem Tode erschien „Albrecht Dürer“ (1892) und im gleichen Jahr die Selbstbiographie „Aus meinem Leben“.

Bibl.: v. Seile: Ostdeutsche Biographien (Würzburg 1955).(1975)