Biographie

Stavenhagen, Wilhelm Siegfried

Vorschaubild
Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Bildhauer, Zeichner
* 27. September 1814 in Goldingen/Kurland
† 8. Januar 1881 in Mitau/Kurland

Als Sohn eines Leihbibliothekars in Goldingen geboren, trat der Bildhauer und Zeichner Stavenhagen im Jahre 1834 in die Akademie der Künste zu St. Petersburg ein, mußte seine Ausbildung jedoch krankheitshalber unterbrechen. Er betätigte sich zeitweilig als Geometer und ging im Jahre 1846 nach Deutschland, wo er in Frankfurt am Main Schüler des aus dem Baltikum gebürtigen Bildhauers Eduard Schmidt von der Launitz (geb. 23.11.1797 in Grobin, Kurland, gest. 12.12.1869 in Frankfurt a. M.) wurde. Auf dessen Anraten studierte er von 1847-1849 an der Akademie der Künste in München. Seit 1850 lebte er als Bildhauer und Zeichner in Mitau. Er gab jedoch die Bildhauerei bald wieder auf, zeichnete jedoch Stadt- und Landansichten der drei baltischen Ostseeprovinzen. Seit 1873 lebte er in seiner Vaterstadt Goldingen. Stavenhagen schuf Bildnisbüsten (u. a. seines Vaters, des Grafen Heinrich Dietrich Wilhelm von Keyserling-Kabillen, des kurländischen Landesbevollmächtigten Theodor Baron Hahn und des kurländischen Gouverneurs von Brevern) sowie Deckendekorationen. Während der Sommermonate begann er mit den Vorarbeiten zu seinem großen Ansichtswerk der drei baltischen Ostseeprovinzen, durch das er berühmt werden sollte. Es trägt den Titel „Album baltischer Ansichten“, drei Bände mit je 30 Stahlstichen von G. G. Lange in Darmstadt und Texten verschiedener Verfasser (Mitau 1857-1866). Diesem seinem bedeutendsten Werk folgte, im Jahre 1913 von C. Meissner herausgegeben, ein „Neues Album baltischer Ansichten“.

Bibl.: Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960. Köln/Wien 1970.