Biographie

Stenbock-Fermor, Alexander Graf

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Schriftsteller, DEFA-Autor
* 30. Januar 1902 in Gut Nitau/Livland
† 8. Mai 1972 in Düsseldorf

Er wurde als Erzähler und Drehbuchautor bekannt. Frei­williger in der Baltischen Landeswehr, siedelte er 1920 nach Deutschland über und arbeitete zwei Jahre lang als Berg­arbeiter im Ruhrgebiet. In Hamburg genoß er dann eine Buchhändlerausbildung und arbeitete von 1924 bis 1929 in einem Jenaer Verlagshaus. Seit 1929 lebt er als freier Schrift­steller. Er wurde im Dritten Reich in Schutzhaft genommen, wurde ausgebürgert und erhielt Publikationsverbot. Nach dem Kriege wurde er Bürgermeister von Neustrelitz. Dann arbeitete er in der Landesleitung des Kulturbundes zur demo­kratischen Erneuerung in Schwerin. Als Dramaturg und DEFA-Autor wechselte er in den Westen Berlins hinüber. Seine wichtigsten Veröffentlichungen sind: „Erlebnisse als Bergarbeiter“, 1928; „Freiwilliger Stenbock“, 1929; „Deutschland von unten — Reise durch die proletarische Provinz“, 1931; die Erzählungen: „Das Haus des Haupt­manns von Messer“, 1933; „Schloß Terkulen“, 1942; „Henriette“, 1949; „Semmelweis“, 1950 und „Die letzten Stun­den“, 1949. Von seinen DEFA-Filmen wurden besonders bekannt: „Grube Morgenrot“, „Semmelweis — Retter der Mütter“, „Karriere in Paris“, „Clara und Robert Schumann, “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, „Das Fräulein von Scuderi“, „Tilman Riemenschneider“, „Der schweigende Stern“, „Mordprozeß Jakubowski“, „Im Namen des Volkes“.

Bibl.: Degener: „Wer ist wer?“, 1969/70; Kürschners Literatur­kalender, 1963; Kürschners Theaterhandbuch, 1956; Kosch: „Deutsches Literatur-Lexikon“, 1963.

Kurzbiografie und Abbildung: https://syndikalismusforschungvt.wordpress.com/2011/03/14/alexander-graf-stenbock-fermor-kurzbiografie/

(1972)