Biographie

Straussenburg, Arthur Frhr. Arz von

Herkunft: Siebenbürgen
Beruf: Generalstabschef
* 16. Juni 1857 in Hermannstadt/Siebenbürgen
† 11. Juni 1935 in Budapest

Generaloberst Arthur Arz von Straussenburg war neben General Michael Freiherr von Melas, General Ludwig Fabini und General Arthur Phleps der höchstchargierte und höchstdekorierte Offizier siebenbürgisch-sächsischer Abstammung. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg zuerst als Divisions- und Korpskommandant erfolgreich an der Ostfront, dann als Armeekommandant in Siebenbürgen und wurde schließlich in den beiden letzten Kriegsjahren Generalstabschef der k.u.k. Armee.

In Hermannstadt als Sohn des Karl Arz von Straussenburg und dessen Gattin Louise Pfaffenhuber, Postmeisterstochter zu Broos, geboren, entschied er sich zuerst für die juristische Laufbahn und studierte an der Hermannstädter Rechtsakademie. Doch wechselte er bald zur militärischen Karriere über und nach dem Besuch der Kriegsschule 1885-1887 durchschritt er rasch alle Stufen der militärischen Dienstgrade. In den Generalstab der k.u.k. Armee berufen, wurde von Arz nach seiner Beförderung zum Generalmajor (1908) Sektionschef im Kriegsministerium. Als Generalstabschef Conrad von Hötzendorf entlassen wurde, erhielt von Arz diesen hohen Posten (März 1917), den er bis zum Kriegsende bekleidete. Im letzten Kriegsjahr erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst. Nach dem verlorenen Krieg musste von Arz einen Prozess durchstehen, wurde jedoch nicht verurteilt. Ihm machte man zum Vorwurf, nach dem Waffenstillstand den Feuereinstellungsbefehl an der italienischen Front zu früh gegeben zu haben, so dass noch viele österreichische Soldaten in italienische Gefangenschaft gerieten. Von Arz konnte als Rentner nicht in seine Heimatstadt, inzwischen zu Rumänien gehörend, zurückkehren, da ihm der rumänische Staat keine Pension bewilligte So ließ er sich in Budapest nieder, wo er dann bis zu seinem Tode am 11. Juli 1935 lebte.

Artur von Arz war seit 1903 mit Stefanie Thomka von Tomkaháza verheiratet und hatte eine Tochter Stefanie, verehelichte Ried. Damit erlosch dieser Zweig der Familie.

Alle militärischen Autoritäten der Mittelmächte haben von Arz in ihren Memoiren, Briefen und Aufzeichnungen hoch geschätzt: Hötzendorf, v. Hindenburg, Ludendorff, Mackensen u.a. So charakterisiert ihn z.B. Conrad von Hötzendorf (Private Aufzeichnungen) mit folgenden Worten: „Arz, geistig hoch begabt, von klarem Blick, leicht beschwingten Sinnes, lebensfroh, heiter und temperamentvoll, dem Schicksal als Fatalist gegenüberstehend … Eine frohe, unerschrockene Soldatennatur, war er bei der Truppe beliebt.“

In seinen memorialistischen historischen Werken Zur Geschichte des Großen Krieges 1914-1918, Wien 1924, und Kampf und Sturz der Kaiserreiche, Wien/Leipzig 1935, schrieb von Arz Beitrage zu den Geschichtsquellen des Ersten Weltkrieges und seiner Folgen.

Generaloberst Arz von Straussenburg gehört zu den markanten Persönlichkeiten der k.u.k. Ära und des Ersten Weltkrieges. Er ist als berühmter Siebenbürger-Sachse in die Geschichte eingegangen.

Bild:Privatarchiv des Autors.