Biographie

Tafferner, Anton

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Herkunft: Ungarn
Beruf: Redakteur, Publizist
* 22. Oktober 1910 in Boglar, Schildgebirge/Ungarn
† 29. November 2007

Anton Tafferner gehört zum Kreis der von Jakob Bleyer (1874-1933) inspirierten und animierten ungarländischen Deutschtumsforschung und folgerichtig auch der donauschwäbischen Forschung, deren Grundlagen zu einem guten Teil von Jakob Bleyer gelegt wurden. Neben seiner pädagogischen Tätigkeit am Ofenpester Jakob-Bleyer-Gymnasium entfaltete er schon früher, seit der Mitte der 1930er Jahre als Redakteur, Forscher und Publizist eine vielseitige Tätigkeit. Ausgehend von der Lokalforschung griff er fast gleichzeitig auf alle Gebiete der Volksforschung über. Er befaßte sich vor allem mit Siedlungsgeschichte, Namenkunde, besonders Ortsnamenforschung, Nationalitätengeschichte, Statistik, Kirchengeschichte, mit deutsch-ungarischen geistigen Beziehungen. Sein Hauptarbeitsgebiet ist das große Ansiedlungsjahrhundert der Donauschwaben bzw. ihre Ansiedlung zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1683-1806 in Mittel- und Südungarn bzw. in den von den Türken verwüsteten pannonischen Räumen an der mittleren Donau. Er publizierte u. a. „Donauschwäbische Wissenschaft“ (1974), das Eckartheft „Die Donauschwaben“ (1974) und bis jetzt drei Bände eines „Quellenbuches zur donauschwäbischen Geschichte“. Weitere Bände sind (1980) in Vorbereitung. Anton Tafferner ist zweifacher Kulturpreisträger und Mitglied des Arbeitskreises der donauschwäbischen katholischen Kirchengeschichte, Redakteur (und z. T. Verfasser) von fünf donauschwäbischen Heimatbüchern und derzeit Redakteur der „Donauschwäbischen Forschungs- und Lehrerblätter“, außerdem ständiger Mitarbeiter donauschwäbischer publizistischer Organe und Sammelwerke, der donauschwäbischen katholischen Kirchengeschichte, von der bis jetzt zwei Bände vorliegen. In der „Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer“ (ADL) ist er seit einem Vierteljahrhundert Mitvorsitzender für Ungarn.

Bibl.: Südostdeutsche Vierteljahresblätter (München), Jg. 19 (1970), Heft 4 und Archiv der Suevia Pannonica (Heidelberg), Jg. 9 (1978/79).