Biographie

Taube, Otto Freiherr von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Schriftsteller
* 21. Juni 1879 in Reval/Estland
† 30. Juni 1973 in Tutzing/Oberbayern

Als Otto von Taube 13 Jahre alt war, verließen seine Eltern mit ihm ihre estländische Heimat. Er bestand in Weimar das Abitur, promovierte in Leipzig (1902) zum Dr. jur., wurde Gerichts- und Regierungsreferendar in Lüneburg und Fallingbostel, doch gab er bald die juristische Laufbahn auf, studierte Kunstgeschichte und promovierte (1910) in Halle zum Dr. phil. Er nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil, dann ließ er sich in Gauting in Oberbayern als freier Schriftsteller nieder. Sein ungewöhnlich vielseitiges Schaffen umfaßt Lyrik, Romane (Der verborgene Herbst, 1913; Die Löwenpranken, 1921; das Opferfest, 1926; Die Metzgerpost, 1936), Novellen und Erzählungen (Baltischer Adel, 1932; Das Ende der Königsmarcks, 1937; Die Wassermusik, 1948), christliche Dichtungen und Biographien (Heiliges Vermächtnis früher Zeugen, 1946; Lob der Schöpfung, 1954; Brüder der oberen Schar, 1954). Es umfaßt eine zweibändige „Geschichte unseres Volkes“ (1938-1942), die Erinnerungsbände „Im alten Estland“ (1949) und „Wanderjahre“ (1950), eine Anthologie christlicher Lyrik (Licht der Welt, 1946). Auch als Herausgeber und Übersetzer von Werken aus dem Russischen, Französischen, Lateinischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen und Englischen hat sich Otto von Taube einen Namen gemacht. Er war Ehrendoktor der Theologie (Erlangen 1952), ordentliches Mitglied der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, Komtur des Verdienstordens der Republik Italien (1958); er erhielt den Dichterpreis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums in München und das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

(1979)