Biographie

Tins, Benno

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Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Heimatkreisbetreuer
* 16. März 1903 in Asch/Böhmen
† 1. Januar 1990

Dr. Benno Tins, langjähriger Betreuer des Heimatkreises Asch, wurde am 16. März 1903 als Sohn des Journalisten und späteren Bürgermeisters der Stadt Asch, geboren. Nach Absolvierung des Ascher Gymnasiums studierte Benno Tins von 1922 bis 1926 Staatswissenschaften bei dem damals sehr bekannten Professor Othmar Spann und wurde im Januar 1926 zum Dr. rer. pol. promoviert, noch nicht 23 Jahre alt, und war damit der jüngste akademische Titelträger im Sudetengebiet. Das weitere Jus-Studium in Prag wurde unterbrochen durch Wehrdienst im tschechoslowakischen Heer und dann durch Übernahme der Redaktion der „Ascher Zeitung“ nach der Wahl seines Vaters zum Bürgermeister, der das Blatt bis dahin (1928) geleitet hatte. Während des sudetendeutschen Volkstumskampfes war er an leitenden Stellen im Bund der Deutschen, im Deutschen Turnverband und in der Sudetendeutschen Partei tätig. Den Zweiten Weltkrieg machte er am Westwall und im Frankreich-Feldzug mit. Nach französischer Kriegsgefangenschaft in den berüchtigten Lagern am Rhein, worüber Benno Tins in einem Buch „In den Pferchen“ eindringlich berichtet, wurde er mit seiner Familie zunächst in Tirschenreuth seßhaft, mußte von hier aus fast zwei Jahre in einem amerikanischen Internierungslager verbringen und stand, sobald es die Verhältnisse zuließen, der sudetendeutschen Sache wieder ganz zur Verfügung.

Bereits im Juni 1948 brachte er die erste Folge des heute noch von ihm redigierten „Ascher Rundbriefs heraus“, der jetzt (1983) im 33. Jahrgang steht. Auch hier also eine Art zeitlichen „Rekordes“ als der wohl älteste sudetendeutsche Kreisbetreuer und Schriftleiter eines sudetendeutschen Heimatblattes. Daneben war er als Kreisobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft tätig und wurde zu deren Ehrenmitglied ernannt, als er 1953 nach München übersiedelte.

Bereits 75 Jahre alt, machte er sich an die Niederschrift und Herausgabe des Heimatbuches „Die eigenwillige Historie des Ascher Ländchens“. Es wurde ein 660 Seiten starkes Werk, das bei aller historischen Genauigkeit und dokumentarischen Gründlichkeit bewußt so unkompliziert verfaßt wurde, daß auch der „schlichte“ Leser von ihm gefesselt wird. Seine letzte Veröffentlichung, „Spätlese“, ein schmales Bändchen mit einem Dutzend Kurz-Erzählungen, fand ebenfalls lebhaften Anklang.