Biographie

Toll, Karl Friedrich Graf

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Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: General
* 8. April 1777 in Keskfer/Estland
† 23. April 1842 in St. Petersburg

Der Sohn eines deutsch-baltischen Gutsbesitzers in Estland trat in das Landkadettenkorps in St. Petersburg ein. Im Jahre 1799 nahm er am Feldzug Suvorovs in Italien und am Übergang über den St. Gotthard teil, kam 1806 zur Moldau-Armee und wurde 1811 zum Oberst befördert. 1812 wurde er Generalquartiermeister der I. Armee sowie des Hauptstabes der Armee. Im Jahre 1813 zum Generalmajor und 1814 zum Generalleutnant befördert, nahm er am Feldzug in Frankreich und am Einmarsch in Paris teil und wurde in den österreichischen Freiherrnstand erhoben. Er war von 1815-1823 Generalquartiermeister des Hauptstabes und von 1823-1831 Chef des Stabes der I. Armee in Mogilev. Im Jahre 1825 zum General der Infanterie befördert, war er Chef des Stabes des Feldheeres 1829 im Russisch-türkischen Kriege, 1830-1831 in Polen, zeitweilig Befehlshaber. Für den Sieg bei Kulevca wurde er 1829 in den russischen Grafenstand erhoben. Er war (1830) Mitglied des Reichsrates und von 1833-1842 Hauptdirigent der Verkehrswege und öffentlichen Bauten sowie von 1833- 1842 Patron der St.-Annen-Kirche in St. Petersburg. Graf Toll war Inhaber der höchsten russischen Orden, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften und der Russischen Akademie, Besitzer der Güter Uneev im Gouvernement Kalisch und Arroküll in Estland. Sein Sohn Karl Wilhelm (1834-1893) war Minister-Resident in Weimar (1876-1882), Kaiserlich-russischer Gesandter in Dänemark (1882-1883), Geheimrat und Hofmeister des Kaiserlichen Hofes.

(1977)