Als Architekt trat er in den Dienst des Ingenieuramtes seiner Vaterstadt Kronstadt , dem er bis 1940 in leitender Stellung angehörte. Er zählte zu den Gründern des Burzenländer Sächsischen Museums, das er in jahrzehntelanger Arbeit aufzubauen half. Seine wissenschaftliche Tätigkeit richtete sich vornehmlich auf baugeschichtliche Probleme. Schöpferisch und bahnbrechend war seine Erkenntnis, daß der Siedlungsplan (Stadtplan) das wichtigste Dokument für die Aufhellung einer Ansiedlung, besonders innerhalb des Ostdeutschtums sei. Auf Grund einer Veröffentlichung bildete sich in Ungarn geradezu eine „Bauhistorische Schule“. Er war Mitverfasser der großen „Burzenland Monographie“, von der drei Bände erschienen sind. Von 1945 an erforschte er über 100 Kirchengrundrisse deutscher, madjarischer und rumänischer Gotteshäuser in Siebenbürgen. Er behauptete sich also auch als Gelehrter unter dem kommunistischen Regime. Sein 80. Geburtstag wurde in Bukarest in einer Festsitzung gefeiert. Später lebte Treiber im siebenburgischen Altenheim, Schloß Horneck bei Gundelsheim.
Bibl.: Südostdeutsche Vierteljahresblätter: Alfred Prox: Gustav Treiber, Heft 1/1965