Olga von Knipper-Dolling spielte als Olga Tschechowa in über 200 Filmen die Hauptrolle. Sie wurde im alten russischen Gouvernement Kaukasus geboren und heiratete 1914 Michail Tschechow, einen Neffen des bekannten russischen Schriftstellers Anton Tschechow. 1917 ließ sie sich scheiden und blieb mit ihrer Tochter Ada allein zurück, die 1966 bei einem Flugzeugabsturz über Bremen ums Leben kam. Olga Tschechowa studierte Bildhauerei in St. Petersburg und besuchte die Schauspielschule des Moskauer Künstlertheaters. Im Dezember 1920 flüchtete sie nach Deutschland und spielte hier 1921 ihre erste Stummfilmrolle. Sie ging für ein halbes Jahr nach Amerika und stand dort zusammen mit Chaplin und Jannings vor der Kamera, ehe sie ihre große Karriere in Film und Theater in Deutschland machte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte sie noch in gut einem Dutzend Filmen mit. Dann zog sie sich ins Privatleben zurück. 1962 erhielt Olga Tschechowa den Bundesfilmpreis. Sie ist Inhaberin des Filmbandes in Gold für langes und erfolgreiches Mitwirken am deutschen Film. 1955 gründete sie in München ein Kosmetikunternehmen, das sie noch heute leitet. Aus ihrer Feder stammt das Schönheitsbrevier „Frauen ohne Alter“, 1953.
Bibl.: Selbstbiographie „Ich verschweige nichts“, 1952; Kürschners Theaterhandbuch 1956.
(1977)
