Der Ehrenvorsitzende der Landsmannschaft der Oberschlesier hatte seine historische Aufgabe und Bedeutung als deutscher Plebiszitkommissar unter der Regierungsgewalt der Interalliierten Kommission in den Jahren der Volksabstimmung in Oberschlesien nach dem Ersten Weltkrieg. Nur eine Persönlichkeit von den Qualitäten Urbaneks konnte die schwierige Aufgabe meistern, die ihm im Abstimmungskampf gestellt war: die Interessen der deutschen Oberschlesier gegenüber der Besatzungsmacht zu vertreten, nachdem Reichs- und Landesregierung ausgeschaltet waren. (Dr. Kurt Urbanek gibt darüber einen authentischen Bericht in Hupkas Sammelwerk „Leben in Schlesien“ 1962.) Am 10. Oktober 1884 wurde Kurt Urbanek im oberschlesischen Neiße geboren. Nach dem Jurastudium wurde er zunächst Rechtsanwalt in Ratibor, dann 1913–1920 Bürgermeister von Roßberg b. Beuthen. Nach der Abstimmungszeit war er Landrat von Beuthen-Tarnowitz, bis ihn 1933 das Hitlerregime absetzte. Wieder als Rechtsanwalt und Syndikus tätig, ging er 1945 zur Industrie- und Handelskammer nach Thüringen und war dann bis 1954 in Altenburg Landesgerichtspräsident.
(1969)