Biographie

Urzidil, Johannes

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Schriftsteller, Journalist
* 3. Februar 1896 in Prag
† 2. November 1970 in Rom

Der Schriftsteller Johannes Urzidil studierte Germanistik, Slawistik und Kunstgeschichte. Er war von 1918-1932 Pressebeirat der Deutschen Gesandtschaft in Prag. Im Jahre 1939 ging er nach Italien und emigrierte über England im Jahre 1941 in die USA, wo er in New York lebte. Urzidil veröffentlichte Lyrik, Romane, Novellen und Erzählungen sowie kulturhistorische Werke und Essays. Aus der langen Reihe seiner Publikationen seien erwähnt die Lyrikbände „Sturz der Verdammten“ (1919), „Die Stimme“ (1930), die Stifter-Novelle „Der Trauermantel“ (1945), der Roman „Das große Halleluja“ (1959), die Erzählungen „Das Prager Tryptichon“ (1960), ferner „Goethe in Böhmen“ (1932), „Hollar, der Hofradierer des Barock“ (1936) sowie die Essays „Das Handwerk“ (1954), Goethes Amerikabild unter dem Titel „Glück der Gegenwart“ (1958), „Amerika und die Antike“ (1964), „Da geht Kafka“ (1965), „Literatur als schöpferische Verantwortung“ (1966), „Prag. Glanz und Mystik einer Stadt“ (1967). Für seine „Begegnungen im Goldenen Prag“ unter dem Titel „Die verlorene Geliebte“ (l956) wurde Urzidil mit dem Charles-Veillon-Preis ausgezeichnet. Zu seinen letzten Publikationen gehören die Betrachtungen „Väterliches aus Prag“ und „Handwerkliches aus New York“ (1969) und die Erzählungen „Die letzte Tombola“ (1971), „Morgen fahr ich heim“ (1971) und „Bekenntnisse eines Pedanten“ (1972). Prof. h. c. Urzidil erhielt den Literaturpreis der Stadt Köln (1964), den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur (1964) und den Andreas-Gryphius-Preis der Künstlergilde e. V. (1966).