Biographie

Wagrain, Franz Anton Graf Engl von und zu

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Herkunft: Banat
Beruf: Theologe
* 25. Januar 1702 in Milbach/Niederösterreich
† 31. Januar 1777 in Temeschburg/Banat

Der Sprößling eines alten österreichischen Adelsgeschlechts studierte 1711-1723 Humaniora und Philosophie in Passau und bei den Benediktinern in der „Ritterschule“ Ettal; 1723-1727 Theologie im Collegium Germanicum in Rom.  Am 8. März 1727 wurde er in der Vatikanischen Basilika von Papst Benedikt XIII. zum Priester geweiht. 1727-1730 Kanonikus in Passau, Vikar des dortigen Bischofs Franz Graf Lamberg; 1730-1732 Pfarrer von Herdersdorf, das zum Adelsgut seiner Familie gehörte; 1730-1732 Bischof von Belgrad, das sind seine weiteren Lebensstationen. Als Belgrad im Türkenkrieg 1737-1739 verlorenging, verließ er seinen Bischofssitz, weilte bis 1740 in Waitzen und kam dann nach Wien. Maria Theresia verlieh ihm den Titel eines „Hofbischofs“. 1741 wurde er Hilfsbischof von Agram. Als 1750 der Tschanader Bischof Nikolaus Stanislavich starb, berief ihn die Kaiserin am 15. Juni 1750 zum Bischof von Tschanad; die päpstliche Ernennung erfolgte am 7. Dezember 1750. Bischof Engl gründete im vortrianonischen Banat und im Arader Komitat über 50 neue römisch-katholische Pfarreien. Da in seinem Bistum noch kein Priesterseminar bestand, mußte er die Seelsorger aus anderen Diözesen holen. Ohne die Verdienste seiner Vorgänger schmälern zu wollen, kann gesagt werden, daß er die Grundlagen des blühenden katholischen Kulturlebens in der Tschanader Diözese schuf.

Bibl.: Juhasz Koloman: Das Bistum Belgrad und Tschanad unter Bischof Franz Anton Graf Engl von Wagrain … In: Ostbairische Grenzmarken (Passau), Jg. 6, 1962/63 ff.(1977)