Als Sohn eines estländischen Gutsbesitzers geboren, trat Constantin von Weiss in das Pagencorps in St. Petersburg ein, wurde russischer Offizier, war im Ersten Weltkrieg Oberst im 4. Garde-Schützen-Regiment der Kaiserlichen Familie und seit 1917 Kommandeur des 4. Kaukasischen Schützen-Regiments. Während des estländischen Freiheitskrieges (1918 -1920) erwarb er sich bei der Verteidigung und Befreiung seiner estländischen Heimat von der bolschewistischen Herrschaft als Kommandeur des Baltenregiments bleibende Verdienste. Der mit dem estnischen Freiheitskreuz ausgezeichnete Oberst a. D. der estnischen Armee bewirtschaftete von 1920 -1939 sein Familiengut Wardes in Estland als fortschrittlicher Landwirt. Nach der Umsiedlung der Deutsch-Balten war er (1939 -1945) als Landwirt in Westpreußen tätig, und von 1941-1944 landwirtschaftlicher Berater der Deutschen Wehrmacht. Von Weiss lebte nach dem Krieg als Flüchtling in Holstein, seit 1955 in Augsburg. Die Deutsch-Baltische Landsmannschaft verlieh Oberst von Weiss als einem der Ersten ihre Ehrenurkunde für seine Verdienste um die Heimat.
Bibl.: Deutschbaltisches Biographisches Lexikon 1710-1960 (Köln/Wien 1970).(1977)
