Biographie

Werner, Zacharias

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Bühnenautor, Schriftsteller, Prediger
* 18. November 1768 in Königsberg i.Pr.
† 17. Januar 1823 in Wien

Eine der markantesten Persönlichkeiten der literarischen Romantik. Studierte an der Königsberger Albertina Jura und hörte Vorlesungen bei Kant. 1793 wurde er Subalternbeamter in Warschau, wo er sich mit E. T. A. Hoff­mann befreundete. Ging dann nach Berlin. Er schrieb eine Reihe erfolgreicher Bühnenstücke. Trat mit Goethe in Verbindung, mit dem Weimarer Kreis und mit Frau von Stael. Traf Wilhelm von Schlegel am Genfer See. Starken Einfluß übten auf ihn die Gedanken Jakob Böhmes, Schleiermachers und die Welt des Novalis aus. 1810 trat er in Rom zum Katholizismus über, empfing 1814 in Aschaffenburg die Priesterweihe und lebte seit 1819 in Wien. Seitdem verfiel er zunehmend der Mystik. Er ver­warf seine früheren Werke. 1789 veröffentlichte er „Ver­mischte Gedichte“, 1803 den Roman „Die Söhne des Tales“, 1806 das Schauspiel „Das Kreuz an der Ostsee“, im Jahr darauf „Martin Luther oder die Weihe der Kraft“. Er schrieb auch patriotische Lieder, die Klagen um seine Königin Luise von Preußen, 1810, das Kriegslied für die zum heiligen Krieg verbündeten deutschen Heere, 1813 und im gleichen Jahr ein Te Deum zur Einnahme von Paris. Einen Höhepunkt in seinem Werk bildet das bis heute gelegentlich aufgeführte Schauspiel „Der 24. Fe­bruar“ aus dem Jahr 1815. In Wien veröffentlichte er „Geistliche Übungen“, 1818. Eine Auswahl aus seinem handschriftlichen Nachlaß erschien, 17 Jahre nach seinem Tode, 1840 in 15 Bänden. O. Floeck gab 1918 seine Briefe in zwei Bänden und 1939/40 seine Tagebücher, ebenfalls in zwei Bänden, heraus. Es gibt eine umfassende Literatur über ihn und sein Werk.

Bibl.: Hankamer, P.: Zacharias Werner, 1920; Breyer, H.: Das Prinzip von Form und Sinn im Drama Zacharias Werners, 1933 (Breslau); Kozielek, G.: Das dramatische Werk Zacharias Werners, 1967 (Breslau).

(1973)