Biographie

Wien, Wilhelm

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Physiker
* 13. Januar 1864 in Gaffken, Fischhausen/Ostpr.
† 30. August 1928 in München

Der Physiker und Nobelpreisträger Wilhelm Wien war Professor an den Universitäten Aachen (1897), Gießen (1899), Würzburg (1900) und München (seit 1920). 1893 fand er als Assistent von Helmholtz das „Wienche Verschiebungsgesetz“ und veröffentlichte 1893 das (schon früher gefundene) Wienche Strahlungsgesetz. Beide Arbeiten wurden 1911 durch die Verleihung des Nobelpreises für Physik ausgezeichnet. Ihre Fortsetzung (durch Max Planck) führte zur Quantentheorie. 1896 wandte sich Wien den Teilchenstrahlen zu, wobei er die Kathodenstrahlen als negativ geladene Korpuskeln identifizierte und erkannte, daß die Kanalstrahlen aus einem Gemisch vorwiegend positiver Ionen bestehen. Er bestimmte ihre spezifische Ladung und Geschwindigkeit. Wien befaßte sich auch mit Umlade- und Leuchtvorgängen; er ermittelte die mittlere freie Weglänge der Korpuskeln und die Leuchtdauer ungestört leuchtender Atome im Hochvakuum. Seit 1906 gab er die „Annalen der Physik“ heraus, veröffentlichte ein „Lehrbuch der Hydrodynamik“ (1900), „Vorlesungen über neuere Probleme der theoretischen Physik“ (1926-1943). Seine Autobiographie erschien 1930 unter dem Titel „ Aus dem Leben und Wirken eines Physikers“.

(1978)