Biographie

Wolff, Johanna

Herkunft: Ostbrandenburg
Beruf: Schriftstellerin
* 30. Januar 1858 in Tilsit/Ostpr.
† 17. Mai 1943 in Locarno

In der Grenzstadt Tilsit als Tochter armer Schustersleute geboren, wuchs Johanna Kielich nach dem frühen Tode ihrer Eltern als Waisenkind auf. Sie wurde zunächst Kinderpflegerin in der Mark Brandenburg und ging dann als Diakonisse nach Hamburg. Der Kaufmann Wolff, den sie während der Choleraepedemie vom Tode gerettet hatte, heiratete sie und gab ihr durch ein sorgenfreies Leben die Möglichkeit, sich ihren schrift­stellerischen Neigungen zu widmen. Einem Band Frauenlieder (Namenlos, 1896) folgte ihr Drama Die Meisterin, eine Handwerkertragödie im Sinne von Hebbels Maria Magdalena, das viel Beachtung fand und ihr den Volks-Schillerpreis einbrachte. Es folgten Dichtun­gen unter dem Titel Du schönes Leben (1907) und der Roman Das Hanneken, eine Geschichte von Armut und Aufstieg (1912). Inhalt dieses seiner Zeit viel ge­lesenen Frauenromans war ihre eigene Jugend in Ost­preußen, ihr Weg in das Leben, in die Freiheit. Als wei­tere Titel ihrer Werke seien genannt: Andreas Vaeriaten (1933), Hannekens große Fahrt (1935), die Novelle Mütter auf Erden und die Erzählung Der Fischerpastor. Johanna Wolff war Mitarbeiterin an den Ostdeutschen Monatsheften, die ihr ein Sonderheft gewidmet haben. Ihre Heimatstadt Tilsit ernannte sie aus Anlaß ihres 70. Geburtstages zur Ehrenbürgerin.

(1968)