Biographie

Wostry, Wilhelm

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Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Historiker
* 14. August 1877 in Saaz/Livland
† 8. April 1951 in Eisleben

Wostry studierte in Prag und Wien, habilitierte sich 1913 mit einer zweibändigen Arbeit über den Habsburger Albrecht II. an der deutschen Karlsuniversität in Prag für das Fach österreichische Reichsgeschichte. Im Ersten Weltkrieg geriet er in russische Gefangenschaft. Nach sechs Jahren aus Sibirien heimgekehrt, erhielt er in Prag einen Lehrstuhl für neuere Geschichte. Hier hat er eine Anzahl junger sudetendeutscher Historiker ausgebildet. Wostry gründete die Zeitschrift für sudetendeutsche Geschichte und trug mit ihr wesentlich zur Prägung eines gemeinsamen sudetendeutschen Geschichtsbewußtseins bei. Zu seinem 60. Geburtstag erschien die Festschrift  „Heimat und Volk“. Die Frage nach dem Verhältnis von Böhmen zum Deutschen Reich beschäftigte Wostry immer wieder. Er schrieb fünf Bücher und veröffentlichte eine Reihe wichtiger Artikel. 1945 wurde er in das evangelische Pfarrhaus in Helfta bei Eisleben verschlagen, wo er seinen Lebensabend verbrachte.

(1977)