Zeit & Ort
15. Nov. 2024, 17:00 – 17. Nov. 2024, 13:00
Haus der Deutsch-Balten, Herdweg 79, 64285 Darmstadt
Über die Veranstaltung
Das Baltikum ist „das eine Land und die vielen Sprachen“. Die Sprache(n) stehen exemplarisch für das komplizierte und konfliktreiche Mit-, Neben- und Gegeneinander der baltischen Gesellschaften. Jahrhunderte lang wurde die Region durch die Sprachen und Ideologien verschiedener Kolonialmächte, vor allem durch Deutsche und Russen, geprägt. Es entwickelte sich eine Mehrsprachigkeit, die sog. Ortssprachen (Deutsch-Russisch-Lettisch/Estnisch), die analog zur sozialen Ordnung in einer funktionalen Hierarchie zueinander standen. Philosophische Überlegungen wie die Thesen Johann Gottfried Herders, nach der die eigene Sprache Voraussetzung ist für Authentizität und Nationenwerdung, waren dann Wegbereiter für das nationale Erwachen und die sprachpolitischen Ziele der baltischen Völker, die weiterhin – bis zu den Staatsbürgerschaftsregelungen – aktuell sind.
Die Tagung versucht Aspekte der historischen „babylonischen“ Sprachsituation im Baltikum aufzuzeigen, z. B. durch das spezielle „baltische Deutsch“, und sie beschäftigt sich mit dem heutigen Sprachenumgang in den nun unabhängigen baltischen Staaten, mit Sprachbiographien und Übersetzungsprojekten.
Nähere Informationen bei der Geschäftstelle unter:
Telefon 06151-43457; E-Mail info@deutsch-balten.de
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