Ereignis vom 1. Januar 1701

Karl XII. von Schweden erobert Kurland

Weit mehr als der Westfälische Friede 1648, ansonsten das zentrale Datum in der Geschichte des frühneuzeitlichen Europas, bedeutete der Friede zu Oliva 1660 für den Gang der Ereignisse im Norden des Kontinentes eine entscheidendere Zäsur. Bis dahin galt Schweden als unumstrittene Hegemonialmacht im Ostseeraum, um den es einen Kranz von eigenen territorialen Besitzungen und Einflußsphären gelegt und die Ostsee gar als „Dominium Maris Baltici“ verstanden hatte.

Obwohl es in den letzten Jahren des dreißigjährigen Ringens nurmehr mittels französischer Hilfe seine Position zu behaupten verstand, galt Schweden in Münster und Osnabrück dennoch als eine der „Siegermächte“, es hatte seine Machtstellung im großen und ganzen gegen die Ambitionen der Rivalen Dänemark und Polen gehalten und in Vorpommern, Bremen und Verden sogar weitere Eroberungen gemacht. Der Versuch Kö­nig Karls X. jedoch, diese Position weiter auszubauen, schei­terte schließlich 1660 nach dem fünf Jahre tobenden Er­sten Nor­dischen Krieg, als Schweden, einer großen Koalition ge­gen­über, die neben Dänemark und Polen auch Österreich, Ruß­land und die Niederlande umfaßte, nur durch französische Intervention vor der endgültigen Niederlage bewahrt wurde. Territorial nahezu unversehrt hatten die militärischen Mißerfolge freilich die innere Schwäche Schwedens aufgezeigt und zu einer Erosion seiner Machtstellung im nordeuropäischen Raum geführt.

Die seit der Beendigung der Vormundschaftsregierung 1672 – stärker aber noch infolge des erneuten Hervortretens der militärischen Schwäche Schwedens im Niederländischen Krieg, in den Schweden 1675–1679 an der Seite Frankreichs zur Entla­stung Ludwigs XIV. eingegriffen hatte – von König Karl XI. durchgeführte Reformpolitik schuf allmählich in einer stärkeren Konzentration der Staatsgewalt beim Monarchen, der intermediäre Gewalten, insbesondere den landsässigen Adel, Schritt für Schritt seiner Herrschaft unterwerfen konnte, die Voraussetzungen zur Regeneration Schwedens und zur Wiederaufnahme der Großmachtpolitik. Der plötzliche Tod des erst 42jährigen Königs am 5. April 1697 schien nun freilich das gesamte Konsolidierungsprogramm wieder in Frage zu stellen.

Nachfolger Karls XI. wurde sein am 27. Juni 1682 geborener Sohn Karl XII. Aufgrund seiner Minderjährigkeit wurde eine Regentschaftsregierung eingesetzt, doch ging insbesondere der schwedische Hochadel auch nach der Erlangung der Mündigkeit des Königs im Jahre 1700 noch weiter davon aus, seine al­te, aus der Zeit vor den Reformen Karls XI. herrührende Stel­lung wiedererlangen und im jugendlichen Karl XII. einen sei­nen Interessen dienenden, schwachen und unerfahrenen Herr­scher gefunden zu haben.

Diese Einschätzung teilten auch die anderen am Spiel der Kräfte im Ostseeraum beteiligten Mächte. Es herrschte allgemein die Überzeugung vor, man müsse sich die nun entstandene Situation einer vermeintlichen politischen Agonie Schwedens zum Zwecke des Ausbaus der eigenen Position zunutze machen.

Dänemark, noch 1658 Schweden militärisch unterlegen, hatte ebenso wie sein nördlicher Nachbar Lehren aus der seinerzeitigen Niederlage gezogen und eine grundsätzliche Neuordnung der innerstaatlichen Verhältnisse herbeigeführt. 1665 gelang es König Friedrich III. in der „Lex Regia“, das absolutistische Regierungsprinzip gegen die Macht der Stände durchzusetzen. Nun strebte man außenpolitisch eine Revision der Ergebnisse des Friedens von Roskilde an. Freilich stand für Dänemark weniger eine Erneuerung des Ringens um die Hegemonie im Ostseeraum auf dem Programm, als vielmehr die Herstellung eines Gleichgewichtes im nordeuropäischen Raum und insbesondere eine Neuordnung der Verhältnisse in Holstein.

Hier war bereits 1581 eine Teilung des Gemeinbesitzes des Hauses Oldenburg zwischen der königlichen und der herzoglichen Linie in der damals beliebten Form durchgeführt worden, die durch Gemengelage die Aufrechterhaltung der Einheit wahren sollte, tatsächlich aber nur zu Reibereien führte. In diesem Konflikt hatten die Herzöge von Schleswig-Holstein- Gottorf stets Unterstützung von seiten Schwedens gefunden, das 1658 im bereits erwähnten Frieden zu Roskilde der königlichen Linie die Anerkennung der Souveränität ihrer herzoglichen Vettern abrang, was von Dänemark freilich nach dem Frieden zu Oliva 1660 aufgrund der gewandelten Machtverhältnisse dann nicht umgesetzt wurde.

Ein anderer alter Gegenspieler Schwedens im Bereich des Baltikums war das Königreich Polen. Allerdings war dessen Macht seit langem im Gefolge innerer Wirren im stetigen Schwinden begriffen. Als 1697 mit dem Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen erstmals ein ausländischer Potentat als August II. den polnischen Thron bestieg, strahlte etwas vom Glanz der Wettiner auch auf Polen aus. August der Starke, ein typischer Vertreter des höfischen Barock in Regierungsstil und Lebensart, war sogleich bestrebt, die neu gewonnene Würde und die ihm zugefallene vermeintliche Machtfülle durch kraftvolles, aufgrund der inneren Lage Polens vor allem außen­poli­tisches Agieren zu legitimieren. Ihm schwebte nichts weniger als eine Eroberung der südlichen schwedischen Ostseeprovinzen vor.

Als neue Macht trat nun ebenfalls das Zarenreich Rußland auf den Plan. Peter der Große versuchte, nach Durchsetzung eines wohl eher despotisch als absolutistisch zu nennenden Regimentes im Inneren und einer kulturellen Öffnung des Landes nach Westen, nun auch stärker politisch in die Verhältnisse Ostmitteleuropas einzugreifen. Hatten die Herrscher Rußlands schon im 16. und frühen 17. Jahrhundert, allerdings mit unzureichenden Mitteln und damit weitgehend ergebnislos, danach gestrebt, ihre Interessensphäre auch auf den Ostseeraum auszudehnen, wollte Peter I. nun insgesamt den Schwerpunkt seiner Politik nach Westen hin orientieren und mittelfristig Erbe der überkommenen schwedischen Hegemonie im nördlichen Europa werden.

Diese drei Mächte schlossen sich dann auch, unter Abgrenzung und gegenseitiger Anerkennung ihrer Einflußzonen, 1699 enger zusammen. Der zunächst eher lose gehaltenen russisch- dänischen Allianz vom 24. August folgte am 25. September ein dänisch-sächsisches Offensivbündnis, dem Rußland am 11. November beitrat. Allerdings war es dann Schweden selbst, das den konkreten Ausbruch der Feindseligkeiten durch unbedachte Handlungen provozierte.

Unter Rückendeckung durch Karl XII. hatte der Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf Verhandlungen, die auf die Beilegung des Konfliktes mit König Christian V. von Dänemark ab­zielten, scheitern lassen und sein Territorium mit Hilfe schwe­discher Truppen in einen verteidigungsfähigen Zustand ver­setzt. Daraufhin ließ Dänemark Teile seiner Armee aufmarschieren, widerrief jedoch bald auf Druck Englands und der Niederlande, die im Vorfeld des zu erwartenden großen Konfliktes um die spanische Thronfolge keinen neuen Krisenherd im Norden Europas entstehen lassen wollten, offiziell den Mobilisierungsbefehl. Trotzdem wurden auf beiden Seiten die Vorbereitungen für einen Waffengang fortgesetzt.

Schweden versicherte sich am 13. Januar 1700 des Beistands der Seemächte, denen die expansionistischen, die „Ruhe im Norden“ bedrohenden Bestrebungen der Gegner Karls XII. nicht verborgen geblieben waren. England und die Niederlande wollten ihre Hilfszusagen freilich als Maßnahmen zur Eindämmung des Konfliktes verstanden wissen und widersetzten sich dementsprechend auch schwedischen Vorstellungen zur Hilfe für den Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf, sagten aber militärischen Beistand im Falle eines Angriffs auf Schweden zu.

Um einer weiteren Festigung der schwedisch-englisch-nieder­ländischen Allianz zu begegnen, entschlossen sich die im Vertrag vom 11. November 1699 zusammengeschlossenen Gegner Schwedens zu raschem Handeln, das sie allerdings nicht koordinierten. So brach August der Starke am 12. Februar 1700 zuerst los, indem er seit geraumer Zeit in Kurland bereitgestellte Einheiten unter General von Fleming in Livland einrücken und auf Riga vorstoßen ließ.

Auf die Kunde vom sächsisch-polnischen Angriff hin entschloß sich auch der neue dänische König Friedrich IV. zu einem offensiven Vorgehen. Am 11. März überschritten dänische Truppen die Grenze zum Herzogtum Schleswig-Holstein- Gottorf und begannen mit der Belagerung der Festung Tönning. Die Dänen mußten sich Ende Mai aber bereits wieder zurückziehen, als erste englisch-niederländische Verbände in Hol­stein auftauchten.

Karl XII. von Schweden beabsichtigte, das Schwergewicht sei­ner Operationen zunächst einmal gegen Dänemark zu legen. Ermutigt von der Nachricht der Annäherung eines Geschwaders der Seemächte auf den Sund entschloß er sich zum riskanten Unternehmen des direkten Angriffs auf die dänische Insel Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen. Unter Umgehung der starken dänischen Flotte, die den eigentlichen Schiffahrtsweg durch den Sund gesperrt hatte, gelang den Schweden die Vereinigung mit den englischen und niederländischen Schiffen und eine Blockade der dänischen Flotte. Daraufhin setzte Karl XII. am 15. Juli Landungstruppen in Seeland ab und plante, weiter auf die zu Lande nur unzureichend verteidigte dänische Hauptstadt vorzugehen.

Bevor es jedoch dazu kam, hatte Dänemark bereits den Seemächten gegenüber nachgegeben und am 8. August 1700 den Frieden zu Travendal abgeschlossen, der dem Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf neben der Souveränität und einer Kriegsentschädigung auch das Recht des Unterhaltes einer eigenen Armee zubilligte. Auf Druck Englands und der Niederlande, die ja an der Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtes interessiert waren, mußte Schweden am 13. August dem Übereinkommen beitreten und bis zum 24. August die Landungstruppen wieder nach Schonen zurückführen. Damit war zunächst zwar ein drohender Zweifrontenkrieg vermieden, Dä­nemark blieb aber als potentieller Gegner Schwedens im Besitz einer starken Flotte, die jederzeit im Rücken Karls XII. wieder an der Seite seiner Gegner aktiviert werden konnte.

Inzwischen kamen auch die Dinge im baltischen Raum stärker in Bewegung. Rußland schickte sich an, nach dem am 14. Juli 1700 mit dem Osmanischen Reich geschlossenen Frieden von Konstantinopel ebenfalls direkt in die Kampfhandlungen einzugreifen und erklärte Schweden am 19. August 1700 den Krieg. Bereits einen Monat später standen Verbände des Zaren vor Narwa. Karl XII. entschied sich daher dafür, zunächst die russischen Einheiten zu schlagen, bevor er sich der sächsisch- polnischen Einheiten, die währenddessen im Raum Riga nur geringe Fortschritte gemacht hatten, annehmen wollte.

Am 6. Oktober bei Pernau gelandet, führte der schwedische König seine Truppen in Eilmärschen in Richtung Narwa, das am 20. November entsetzt werden konnte. Den 10.000 Schweden gelang es, die viermal stärkere russische Armee, die sich dazu in gut ausgebauten Stellungen befand, in einer zweitägigen Schlacht vernichtend zu schlagen und damit die russische Militärmacht im gesamten Raum empfindlich zu schwächen. Dennoch bekräftigte Peter der Große am 9. März 1701 bei einer persönlichen Zusammenkunft mit August dem Starken das anti-schwedische Bündnis und versprach die Fortsetzung des Krieges gegen Karl XII.

Seit Dezember 1700 nämlich war der schwedische König, alle Vermittlungsversuche zurückweisend, mit der Vorbereitung des Feldzuges gegen die sächsisch-polnische Armee in Kurland beschäftigt. Endlich wurde mit Eintreffen der Verstärkung aus der Heimat die Kampfstärke der schwedischen Verbände auf ungefähr 24.000 Mann gebracht, so daß Karl XII. am 17. Juni 1701 aus den bei Dorpat gelegenen Quartieren ausmarschieren konnte.

Am 9. Juli 1701 trafen die Schweden unterhalb Rigas auf die ungefähr 29.000 Mann starke sächsisch-polnische Armee an der Düna. Ziel Karls XII. war die Ausschaltung der feindlichen Streitmacht durch Abdrängung nach Norden in den Winkel zwischen Fluß und Meer und die Freimachung der schwedischen Südflanke für den anvisierten Stoß gegen die Truppen des Zaren auf dessen eigenem Territorium.

Im Morgengrauen gingen, gedeckt durch das Feuer der Rigaer Zitadelle und bestückter Schiffe, die ersten schwedischen Infanterieeinheiten über den Fluß und drängten die auf dem anderen Ufer stehenden feindlichen Verbände zurück. Es war nun ge­­plant, eine Pontonbrücke zu errichten, auf der die schwedische Kavallerie ebenfalls den Flußübergang bewerkstelligen konnte, um die feindlichen Truppen durch einen schnellen Um­fassungsangriff auch im Rücken und an den Flanken zu packen, was jedoch aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse nicht glückte. Dadurch war es dem Befehlshaber der säch­sisch-pol­nischen Truppen möglich, seine Einheiten in weit­gehend ge­schlossener Formation aus dem Feuer zu nehmen und geordnet in südwestlicher Richtung zurückzugehen.

Somit waren die Pläne Karls XII., den Krieg bereits im Jahre 1701 nach Rußland hineinzutragen, trotz des Sieges bei Riga vorerst gescheitert. Die Schweden mußten sich weiterhin mit den sächsisch-polnischen Truppen beschäftigen und darüber hinaus erhebliche Teile der Armee in ihrem Kernland bereithalten, um einem neuerlichen dänischen Angriff, der mit der Ab­lenkung der Interessen der Seemächte auf die Iberische Halbinsel, wo nach dem Tode König Karls II. von Spanien am 1. November 1700 der Kampf um dessen Nachfolge eingesetzt hatte, wahrscheinlicher geworden war, begegnen zu können.

Der Krieg setzte sich also zunächst auf polnischem Boden fort, und Karl XII. sollte für die nächsten Jahre mehr und mehr in die verworrenen Angelegenheiten dieses wohl eher mit dem Begriff einer Adelsrepublik zu bezeichnenden Staates verwickelt werden. Zunächst folgte er den bei Riga geschlagenen feindlichen Einheiten, die sich nach Westpreußen zurückzogen. Als die sächsischen Truppenteile, die den ganz überwiegenden Kern dieser Streitmacht gebildet hatten, auf polnischen Druck hin im Spätherbst des Jahres 1701 ins Stammland der Wettiner verlegt werden mußten, verlagerten sich die Kampfhandlungen im Königreich Polen mehr und mehr auf die Unterstützung miteinander rivalisierender und sich bekämpfender Adelskonföderationen durch Schweden bzw. August den Starken, die sich noch lange hinziehen sollten.

Im Baltikum war unterdessen im September 1701 ein russischer Einfall in Kurland unter hohen Verlusten abgeschlagen worden, und Karl XII. konnte nach einer Säuberungsaktion das gesamte Territorium wieder in Besitz nehmen. Nach der Kapitulation Dünamündes am 11. Dezember ließ der schwedische König dann eine 6.000–7.000 Mann starke Abteilung im Herzogtum zurück und schickte sich an, weiter in Polen vorzudringen, bevor er am 14. Mai 1702 Warschau einnehmen konnte. Hier glaubte er sich nun am Ziel seiner Wünsche, indem er davon ausging, August den Starken als König von Polen absetzen und einen neuen, ihm genehmen Nachfolger bestimmen zu können. Von dieser dann neu gewonnenen Basis wollte er den Krieg gegen Rußland fortsetzen.

Karl XII. sollte sich freilich täuschen. Erst 1706 wird es ihm gelingen, August den Starken im Frieden zu Altranstädt zum Verzicht auf die polnische Krone zu zwingen. Weitergehende Pläne auf eine Restauration der schwedischen Großmacht­stellung im Norden Europas machte dann die vernichtende Niederlage Karls XII. gegen die reorganisierte und modernisierte Armee Peters des Großen bei Poltawa 1709 zunichte. Bis 1716 gingen alle schwedischen Besitzungen außerhalb des Stammlandes verloren, und nach dem Tod Karls XII. am 11. Dezember 1718 bei Fredrikshald mußte Schweden schließlich in den Friedensschlüssen zu Stockholm und Frederiksborg sowie zu Nystad 1719/20 endgültig das Absinken auf den Status einer Mittelmacht hinnehmen.

Lit.: Frans G. Bengtsson: Karl XII., Stuttgart 1957. – Alexander Brück­ner: Peter der Große, Berlin 1879 (Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen, Dritte Hauptabtheilung, Sechster Theil). – Jörg-Peter Findeisen: Karl XII. von Schweden. Ein König, der zum Mythos wurde, Berlin 1992. – Ders.: Das Ringen um die Ostseeherrschaft. Schwe­dens Könige der Großmachtzeit, Berlin 1992. – Otto Haintz: Kö­­nig Karl XII. von Schweden. Erster Band: Der Kampf Schwedens um die Vormacht in Nord- und Osteuropa (1697–1709), Berlin 21958. – David Kirby: Northern Europe in the Early Modern Period. The Baltic World 1492–1772, London/New York 1990. – Hermann Schrei­ber: August der Starke. Kurfürst von Sachsen-König von Polen, München 1981.

Bild: Karl XII. im Jahre 1697 von David Klöcker Ehrenstrahl / Quelle: Wikipedia. Gemeinfrei.

Bernhard Mundt (OGT 2001, 335)